Ein kleiner Research auf Google hat ergeben, dass die Version mit 'g' rund dreimal soviel Ergebnisse bringt als die mit 'k'. Hauptsächlich in Österreich beheimatet ist und eine die Sorte eine Unterart der Pflaumen ist. Kleiner, länglicher und (wenn reif) weicher sind sie. Im Garten meiner Eltern waren diese Bäume gerne vertreten. Die Frucht selbst zählte aber nie zu meinem Lieblingsobst. Ganz frisch vom Baum waren sie noch am besten. Aber auch die Wespen mochten sie in dieser Art und Weise. Und dieser Konkurrenz setzte ich mich nicht so gerne aus.
Auch als Schnaps oder als Marmelade gehört sie nicht zu meinen Favorites. Am liebsten einfach nur in einem Strudel, in Kompottform, als Zwetschenkenfleck oder ganz normaler Zwetschkenkuchen (ihr merkt schon, ich verwende instinktiv eher das 'k' als das 'g') und am allerliebsten als Zwetschkenknödel. Eine weitere Form, bei der man viele dieser Früchte 'weiter' bekommt (was ja insbesondere dann angesagt ist, wenn man im Garten 2-3 solcher üppig tragender Bäume hat und den Schnaps davon nicht so gerne mag) ist der Powidl. Und mit dem wiederum lassen sich viele weitere österreichische Köstlichkeiten (Buchteln, Germknödel, Pofesen, Palatschinken, ...) herstellen. Also alles in allem doch eine recht wunderbare Frucht. Mit kleinen Einschränkungen eben.
Ein Freund von uns zeigte uns vor kurzem dieses Rezept und Richard hat es angesprochen und es heute nachgebacken. Ein saftiger, angeheiterter, Schokoladen-Guglhupf (eine Verwandtschaft zum von uns gerne gebackenen Rotweinguglhupf ist durchaus zu erkennen) mit Obst und Mandeln.
Folgende Zutaten hat er dafür vorbereitet:
1/2 Kilo Zwetschken
100 Gramm Mandelblättchen
200 Gramm Mehl
200 Gramm (weiche) Butter
140 Gramm Zucker
4 ganze Eier
1/2 Päckchen Backpulver
50ml Rotwein
200 Gramm Bitterschokolade, grob gehackt
1 Prise Salz
Pflaume. Schoko. Mandel. In Guglhupfform
Die Zwetschken (wir haben Pflaumen verwendet, da wir gerade keine Zwetschken zur Hand hatten) gut waschen und vierteln (Pflaumen achteln, da sie größer als Zwetschken sind). Idealerweise sind die Obst-Spalten dann nochmals halbiert, damit sie kompakter sind. Dann lässt sich der Kuchen am Ende besser aufschneiden.
Eine Guglhupfform gut mit weicher Butter einfetten und dann mit den Mandelsplittern auskleiden. Die Form sollte eine Antihaft-Beschichtung haben, da man hier sonst vielleicht Probleme beim späteren Stürzen des fertig gebackenen Kuchens bekommt.
Die weiche Butter mit dem Zucker in einer Küchenmaschine zu einer cremigen Masse rühren lassen. Da darf man sich ruhig Zeit nehmen (die Maschine macht dies ohnehin von selbst), damit sie auch wirklich schön Luft aufgeschlagen wird. Anschließend eine Prise Salz dazu geben und jedes Ei (darauf achten, dass es Zimmertemperatur hat!) einzeln solange unterrühren, dass die Kuchenmasse jeweils wieder schön homogen ist. Lieber immer etwas länger rühren lassen. Die Qualität der Grundmasse ist für die weiteren Schritte wesentlich. Ab nun macht man besser mit der Hand und einem Schneebesen weiter. Das Mehl mit dem Backpulver vermengen und am besten durch ein Sieb dann unter die cremige Masse rühren. Jeweils immer in kleineren Mengen. So entstehen keine Klümpchen und man behält die Luft in der Masse. Abwechselnd kommen auch immer kleine Mengen von Rotwein hinzu. Immer ausgewogen im Verhältnis zum Mehl, so dass die Masse schön kompakt, aber nicht zu fest oder flüssig wird. Wenn die Mengen aufgebraucht sind, dann kommen auch noch die restlichen Mandelblättchen als auch die grob gehackte Schokolade in die Masse. Wer es übrigens etwas alkoholischer haben will, kann den Rotwein auch durch ein 1/16tel Sliwowitz (Schnaps aus Zwetschken) mit Milch aufgefüllt auch 1/8tel ersetzen. Oder ein anderer Schnaps je nach verwendeter Obstart, wie zum Beispiel einen Marillen-oder Birnenschnaps. Sicher funktioniert aber auch ein Brandy oder Cognac sehr gut und gibt dem Kuchen einen entsprechend jeweils anderen Touch. Experimentiert ruhig ein wenig damit herum.
Als letzter Schritt vor dem Backvorgang werden die Obststücke (man könnte sicher auch Marillen, Birnen oder vorgekochte Quittenstücke dazu verwenden) mit dem Kochlöffel in den Teig eingerührt (ihr seht schon, das richtige Werkzeug zur entsprechenden Zeit ist beim Backen nicht ganz unwichtig) und dieser dann in die vorbereitete Guglhupfform gefüllt.
Jetzt wird gebacken: Und zwar im vorgeheizten Backrohr bei 180°C (ohne Heißluft) für eine Stunde. Da jedes Backrohr je nach Alter und Hersteller bei der Temperaturmessung etwas unterschiedlich ist (Hitzezonen, Schwankungen, ...) empfiehlt sich, eine Nadelprobe am Ende dieser Stunde zu machen. Zu früh sollte diese auch nicht gemacht werden, da der Kuchen – wenn er noch nicht fertig ist – durch die kalte Luft beim Öffnen der Backrohrtür dann zusammenfallen könnte. Mit einer sauberen und langen Metall-Nadel sticht man durch die Kuchenoberfläche in der Mitte des Kuchens bis zum Boden und zieht die Nadel langsam wieder heraus. Bleiben dann noch flüssige Teigreste an der Nadel hängen, schließt man die Türe rasch wieder, und bäckt noch etwas länger weiter. Ist die Nadel sauber, wird die das Backrohr abgedreht, die Türe mit einem Geschirrtuch für cirke 5-7 Zentimeter offen gehalten und so der Kuchen langsam und behutsam abgekühlt. Nach weitern 5 Minuten kann man den Kuchen aus dem Backrohr nehmen und lässt ihn zugedeckt mit dem Geschirrtuch komplett auskühlen. Erst dann (handwarm darf er noch sein) stürzt man ihn auf einen Kuchenteller, serviert ihn sofort oder eben erst ein wenig später. Durch das Obst bleibt er ohnehin länger saftig und frisch.