Dritte Mann Tour am Karlsplatz

Veröffentlicht am 21. Mai 2017 von Roman
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Roger und Esther haben uns heute gemeinsam mit Freunden von ihnen zu einer Tour in die Unterwelt von Wien eingeladen. Direkt am Karlsplatz geht es los und man steigt nach einen kleinen Einführung hinab in die etwas stinkigen Eingeweide von Wien. Bei der rund einstündigen geführten Tour bekommt man nicht nur Hintergründe zur Wiengeschichte, dem Kanalsystem oder diverse Einbruchs- und Flucht-Stories erzählt, sondern auch kleine Anekdoten zum Filmklassiker: Der dritte Mann. Eine kurze aber unterhaltsame Tour, die einem einmal etwas anderes von Wien zeigt.

Spannend: Hier fließen unterirdisch neben dem Wienfluss (der Trinkwasserqualität hat) auch noch der Ottakringer Bach und der linke Wienflusssammelkanal zusammen. Auf dem einen Bild sieht man die braune Färbung des Ottakringerbaches. Und immer wieder riecht es da auch nach Schokolade oder Bier. Je nachdem, welche Tätigkeiten gerade in der Ottakringer Brauerei oder der Manner Schokoladenfabrik anfallen.

Heute war es übrigens knapp, dass wir die gebuchte Besichtigung auch machen konnten. Denn wenn es bis zu drei Stunden vor der Führung relativ stark in Wien regnet, dann darf man nicht in die Katakomben wegen der drohenden Flutungen. Insbesondere der Wienfluss, der in einem beeindruckenden Gewölbe tief unter der Stadt durchfließt, kann dann zu einem reißenden Fluss ansteigen. Was man sich kaum vorstellen kann ist, dass dann neben diesem Gewölbe in unmittelbarer Nähe (nur ein paar Meter entfernt) noch die U1, U4 und auch U2 vorbei fährt. Wien ist unterirdisch also ein ziemlich löchriger Käse. Und war das schon seit sehr langer Zeit. Immerhin war Wien um 1900 die erste vollkanalisierte Großstadt Europas. Der Wienfluss sollte übrigens einmal ein Prachtboulevard nach dem Vorbild der Champs-Élysées in Paris werden und bis zum Schloss Schönbrunn führen. Der 1. Weltkrieg machte diese Pläne allerdings zunichte.


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