Backe, backe, Adventskranz
Veröffentlicht am 27. November 2016 von Roman
Meine Vorliebe für Punschkrapfen sind vielen Freunden von uns ja schon bekannt. Irgendwie haben es mir diese kleinen, quadratischen Süßigkeiten in zartem Rosa einfach angetan. Auf der Suche nach dem vermeintlich besten dieser Putschkrapfen in Wien, haben wir uns ja schon vor einiger Zeit so richtig einem umfangreichen Test mit gemeinsam mit Freunden hingegeben. Das ausführliche Ergebnis könnt ihr hier nachlesen.
Und wir haben außerdem eine Vorliebe für ausgefallene Adventskränze. Warum also nicht mal beide Leidenschaften miteinander kombinieren? Aus einem Gedanken vor einiger Zeit ist nun gerade noch rechtzeitig dieser zuckersüße Adventskranz entstanden. Hier ein paar Impressionen und Einblicke, wie die haltbaren Punschkrapferln 'gebacken' wurden. Passend zu unserem diesjährigen Dekothema, welches ein wenig an eine Bakery bzw. Patisserie erinnert. Wir wünschen euch eine schöne Vorweihnachtszeit.
Lange habe ich überlegt, wie ich denn Punschkrapfen fabrizieren kann, die auch haltbar sind. Dabei habe ich an Wachsüberzüge, Fimo, Zuckerguss und so einiges mehr gedacht. Da vor einiger Zeit bei uns in der der Nähe ein neues Geschäft names JumpingClay eröffnet hat und mir die Figuren und die Clay-Masse schon von der Auslage her zugesagt hat, habe ich es einmal damit probiert. JumpingClay ist eine Polymer-Masse, die man einfach mit der Hand kneten kann, sehr leicht ist und nach einigen Stunden an der Luft einfach von selbst aushärtet. Klang vielversprechend. Also kaufe ich einen großen Klumpen in weiß davon. Diese Masse sieht ein wenig aus wie ein Knetfondant und ließ sich auch so ähnlich verarbeiten. Auf einer Silikonmatte machte ich davon jeweils keine dünne Teigflächen, die dann über quadratisch geschnittene Dämmplatten gelegt wurden.
Damit die scharfen Kanten des Würfels nicht so durch die Masse kamen, wurde vorher noch auf der Oberseite jeweils eine kleine Fläche mit der Knetmasse geformt, damit diese eine organische Rundung und Form hatten.
Das fertige Endergebnis war zwar nicht so schön und fein wie mit einem Zuckerguss übergossen, aber für meine Zwecke einmal eine passable und zufriedenstellende Ausgangsform. Dies Punschwürfel als Ausgangsform wurden nun über Nacht getrocknet, so dass sie sich am kommenden Tag schön trocken anfühlten.
Für den nächsten Schritt des Einfärbens gäbe es wahrscheinlich mehrere Wege, die zu einem (vielleicht sogar teils besseren) Ziel geführt hätten. Ich habe es einfach mal mit einem Nagellack probiert, da diese eine schöne glatte Textur ergeben und auch gleich einen guten Glanz erzeugen. Sicher nicht die günstigste Lösung.
Dieser Lack kostet pro Fläschchen zwar nur günstige 2,90 Euro, allerdings reicht die Menge darin auch nur für gut 2-3 dieser Würfel (bei doppeltem Anstrich). Aber das Ergebnis war schon sehr fein, da der dickflüssige Lack gut gerinnt, sehr schnell trocknet und auch die kleinen unebenen Stellen super überdeckt und so einen sehr realistischen Eindruck hinterlässt.
Die obligatorische Kirsche oben drauf wurde ebenfalls mit einer unrunden Kugel aus der Knetmasse gefertigt und mit einem schimmernden andern Nagellack lackiert.
Doch ich muss zugeben, dass es mit dann doch ein wenig zu langsam ging und ich ein wenig ungeduldig wurde. Immerhin war der 1. Advent nur noch 24 Stunden entfernt und es musste dann ja auch noch der Kranz irgendwie gemacht werden. Also habe ich die Wohnung noch etwas durchforstet und zum Glück einen passenden Farbspray entdeckt. So wurden die restlichen Krapfen einfach per Spray eingefärbt, was auf jeden Fall die einfachere und wesentlich schnellere Methode ist. Hätte ich mir im Vorhinein schon glänzende Lacke in Spraydosen in den richtigen Farben mischen lassen, dann wäre dieser Arbeitsschritt ein Kinderspiel gewesen. Beim nächsten Mal vielleicht :-)
Auf einem runden Strohkranz wurden dann die unterschiedlich farbigen Punschkrapfen gemeinsam mit pastellen glänzenden Christbaumkugeln angeordnet und rund um die Kerzen eng aneinander fixiert. Als Füllmaterial hatte ich ein schönes dickes Wollband besorgt, was eine sehr gute Entscheidung war und sehr bei der Fertigstellung geholfen hat.
Die Punschkrapfen selbst kamen dabei noch in zweierlei Papiertütchen um noch mehr den Patisseriecharakter zu untermauern. Hier sollte man darauf achten, dass diese nicht zu dicht an den Kerzen sind. Ich habe immer noch ein nicht leicht brennbares Wollband als Abgrenzung eingelegt um noch mehr Abstand zum Kerzenfeuer zu gewährleisten. Da dies aber ohnehin das einzig wirklich brennbare Material auf dem Kranz ist, sollte die Gefahr nicht sehr groß sein. Und selbst auf einer nicht brennbaren Unterlage würde er wahrscheinlich kaum ein sehr großes Feuer erzeugen und rasch wieder ausgehen (was wir aber gar nicht erst probieren oder natürlich erleben wollen).
Fertig, bunt und sehr außergewöhnlich ist er geworden. Unser Adventskranz 2016. Ich dachte ja schon nicht mehr daran, dass ich ihn überhaupt von meinen Gedanken in die Realität umsetzen werden kann. Schon alleine, weil die Zeit und Entspannung, die ich im Moment ja habe wirklich Mangelware ist. Da dies aber schon länger in meinem Kopf herum spuckte, hatte ich immer wieder bei kleinen Besorgungstouren nach möglichen Bastelutensilien Ausschau gehalten und immer ein paar kleinere Experimente mit der Erstellung der Punschkrapfen unternommen. Sogar mit dem Tunken in Zuckerguss habe ich experimentiert. Wenn es wieder mal etwas mehr Zeit und Muse gibt, werde ich vielleicht noch das eine oder andere weiter ausprobieren. Man weiß ja nie, wo so eine Punschkrapfen-Reise hinführt. Und da ich diese Krapfen ohnehin etwas lieber ansehe als sie esse, ist die haltbare Variante schon eine ganz interessante Alternative dazu.
Heute um 22 Uhr wurde der Kranz endlich fertig. Ein ganztägiges Sonntagsfinish (dazwischen war noch ein ausgiebiger Hundespaziergang) hat dazu beigetragen. Das interessante daran - wenn das Ergebnis geglückt ist: es ist ziemlich befriedigend eine Idee im Kopf manuell in die Tat umgesetzt zu haben. In dieser intensiven Zeit des Bastelns denkt man in keiner Sekunde ans Business oder den Alltag, sondern ist voll auf das Handwerk konzentriert. Und auch, wenn die ganze Arbeit recht anstrengend war, es hat sich doch für mich ausgezahlt.
2 Kommentare
Wolfi aus der Warmen Küche
Süß!
Hast Du toll gemacht, Roman!
Handwerk rockz! 😉
Roman
Danke dir. War anstrengend, hat aber Spaß gemacht.