Für mehr Freiheit

Veröffentlicht am 14. Mai 2015 von Roman
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Des einen Freude und Freiheit, ist des anderen beschnittene Freiheit und manchmal auch keine Freude. Heute wurde wieder einmal kräftig und but auf der Wiener Ringstraße protestiert. Gegen was eigentlich? Kann ich nicht so genau sagen - aber zumindest war auf dem ersten Wagen ein Schild zu sehen: Kaiserwiese für alle - wir sind die Stadt. So es sich darum handelt, habe ich einen Blick in die Petition geworfen, wo man unter anderem diesen Standpunkt nachlesen kann:

Die Kaiserwiese verkommt zu einem meterhoch eingezäunten Niemandsland!


Die Widmung der Kaiserwiese als Erholungs- und Parkfläche (Epk) wird seitens der Eigentümer (Stadt Wien / MA42) und der Mieter (Prater Wien GmbH) weder anerkannt noch respektiert.
Durch das Übergreifen der Veranstaltungen auf Teile der Hauptallee und angrenzende Parkflächen wird auch hier der Erholungswert stark beein- trächtigt. Die Öffnung der Hauptallee für Busse, Taxi- und Lieferverkehr schafft Gefahrenpotential und Angsträume!

Und auch, wenn ich im Grunde für jede Menge frei zugängliche Räume, Parks und Wiesen in der Stadt bin, kann ich doch nicht ganz verstehen, was so schlimm daran ist, wenn es wo (und das passiert halt dann auch leider des öfteren auf freien und geeigneten Plätzen und Wiesen) Veranstaltungen gibt. Immerhin ist das dann auch (selbst wenn kommerziell) Unterhaltung für viele Wiener und Wienerinnen. Aber auch interessant und ein Magnet für Touristen, was wieder gut für die Einnahmen und Wirtschaftlichkeit einer Stadt ist.

Man kann sich im Grunde natürlich über alles aufregen und dagegen sein. Die meisten Anrainer sind vor allem dagegen, weil es mal während einer Veranstaltung etwas lauter wird oder der Hund sich einen anderen Baum zum Gassi gehen suchen muss. Ich finde es sehr gut, wenn in der Stadt viel los ist und sie lebendig ist. Deswegen mag ich natürlich auch die Demo (insbesondere, wenn sie so friedlich, bunt und lebensfroh wie diese hier ist) auf der Ringstraße. Hier fühlen sich aber auch wieder viele in deren Freiheit eingeschränkt - immerhin ist die Ringstraße für den Verkehr gesperrt, was für viele einen Umweg oder eine lange Verzögerung mit sich bringt.

Uns egal: Hauptsache, die Stadt lebt und bleibt lebendig. Was auch die eine oder andere Veränderung und Offenheit dafür voraussetzt. Ich kann diese ewigen Nörgler ("Ich mag nicht, dass der 13a jetzt vor meiner Haustüre vorbei fährt", "Parkhäuser ja, aber nicht in meiner Nähe", "Wie soll ich bei einer Fußgänger Zone bitte die Waren vom Geschäft abholen. Das wird uns alle in den Ruin treiben", "Schon 23 Uhr und noch immer gibt es Leute da draußen, die nichts anderes zu tun haben, als mich beim Schlafen zu stören", "Bildungs- oder Gesundheitsreform ja, aber nur, wenn alles so bleibt wie es ist", "Die Flüchtlinge können ja auch zuhause bleiben, dann müssen sie bei uns nicht in Zelten schlafen", ...) wirklich nimmer hören. Schämt euch für eure Engstirnigkeit! (Tun sie natürlich nicht, weil ja engstirnig ...)


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