E-Scooter Premiere

Veröffentlicht am 04. Oktober 2018 von Roman
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Heute habe ich mir zum ersten Mal einen dieser neuen E-Scooter ausgeborgt. Und das Onboarding ging wirklich sehr einfach. Einfach die App runtergeladen, gestartet und mit der Kamera den QR-Code direkt am Scooter gescannt. Dann muss man nur noch ein paar Dinge über sich beantworten, ein kleines Tutorial mit ein paar Klicks bestätigen, die Zahlungsdaten eingeben und schon geht es los. Dazu steigt man mit einem Bein auf den Scooter und taucht mit dem anderen kurz an, damit man eine gewisse Grundgeschwindigkeit bekommt. Von nun an geht es mit dem Steuerhebel und dem rechten Daumen vorwärts. Anders als normale Scooter bremst man wie bei einem Fahrrad mit einer Handbremse. Die ersten paar Meter ist man noch etwas wackelig unterwegs aber schon rasch hat man das alles gut im Griff.

Vorsichtig sollte man ohnehin fahren und nicht allzu schnell. Immerhin ist man auf so einem Leihscooter ja meist/oft ohne Helm unterwegs. Das ist zwar nicht empfohlen, aber man geht ja auch nicht immer mit einem Helm spazieren und hat in für den Fall der Fälle einer Scooter-Fahrt mit dabei. Das ist natürlich anders, wenn man eine Fahrt (zum Beispiel zum Arbeitsplatz) plant. Dann kann man so einen Helm schon in Rucksack oder Tasche mit dabei haben. Aber für Spontanfahrten (derer es wahrscheinlich mehrere sind) muss man sich halt recht vorsichtig und umsichtig bewegen. Viele vergessen das und sehen die E-Scooter eher als Spielzeug. Vielleicht auch, weil es einfach unglaublich viel Spaß macht damit zu cruisen und zu fahren. Und man sieht wirklich viel von der Stadt und ist flott und unkompliziert rasch am Bestimmungsort oder nimmt dabei sogar gerne den einen oder anderen Umweg in Kauf, um noch etwas mehr zu sehen und zu erleben. Ich finde, dass diese Dinger das Verkehrskonzept der Stadt extrem bereichern und erfrischen. Freilich gibt es (wie immer, wenn etwas neu ist in Wien) auch schon die ersten Klagen und Jammereien. Was wäre Wien ohne diesem ewigen Jammern.

Die Eltern (die ja gerne selbst oft rücksichtslos mit ihren Gschrappen und Kinderwagen die Gehsteige für sich in Anspruch nehmen) jammern darüber, dass nun die Kinderlein so gefährdet sind, die mit Geschäften mögen nicht, wenn so ein Scooter vor deren Auslagen abgestellt wird, die Radfahrer finden sowieso alle anderen (inklusive anderer Radfahrer) als mühsam und Verkehrshindernis, die Autofahrer müssen sich halt noch ein wenig mehr konzentrieren und die flotten E-Scooter-Fahrer mit einkalkulieren. Klar, dass es natürlich auch einige dumme Nutzer gibt, die zu schnell oder auf Gehsteigen herumbrausen. Aber sind wir uns mal ehrlich: gibt es diese dummen Verkehrsteilnehmer nicht in jeder Gruppe? Das ist quasi systemimmanent und fällt halt wieder mehr auf, wenn es ein neues Verkehrsmittel gibt. Alle mögen zwar gerne neue Verkehrskonzepte in den Städten haben, damit man möglichst zügig von A nach B kommen kann. Aber bitte, ändern soll sich halt nichts an unseren Gewohnheiten!

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