Das es in der letzten Zeit immer mehr und mehr unterschiedliche Wodkas gibt ist kaum zu übersehen - aber auch beim Gin hat sich einiges getan - sei es, weil alte Marke entdeckt wurden, oder es einfach an der Zeit ist, altbewährtes neu zu interpretieren. Die Bandbreite dabei ist sehr groß. Während sich einige Labels nur mit dem Gedanken tragen möglichst schnell ein neues Kultgetränk in die In-Crown zu schütten, gehen andere den Weg der Qualität und Originalität (im wahrsten Sinne des Wortes)
Wo genau sich Bulldog Gin einreiht, ist schwer zu sagen - dem Äußeren nach zu schließen scheint er es wohl eher auf den In-Getränke-markt abgesehen zu haben - denn neben dem stylisch-witzigem Flaschendesign ist auch die Website poppig und eher oberflächlich - den Gin, das Getränk, findet man eher schwer - davor stößt man auf Presseclippings, Drinks und Fun.
Eine kurze Webrecherche hat aber auch ein paar ganz interessante Details zu diesem Produkt ergeben: Im wesentlich ist Gin ja ein flavored Wodka, bei dem die Zutaten aber mitdestilliert sind und nicht erst im Anschluss dem fertigen Produkt beigemengt werden. Ein wesentliches Geschmackskriterium für einen guten Gin ist dabei der Wacholder-Geschmack, der ihm im großen und ganzen vom normalen Wodka unterscheidet. Der ursprüngliche Gin ist dabei ausschließlich dieser Geschmacksrichtung unterworfen.
Bulldog Gin ist viermal in einem Kupferkessel gebrannt unter Beigabe exotischer Pflanzen - der Geschmack des mittleren Ostens drängt sich dabei in den Vordergrund - was ihn aber nicht ganz Gin-typisch im herkömmlichen Sinne macht - was aber ist herkömmlich?
Mitte des 17. Jahrhunderts waren tausende britische Truppen in der indischen Kolonie und Malaria war ein großes Problem. Als Prävention mussten die Soldaten eine große Menge Chinin (C20 H24 N2 O2) zu sich nehmen - was in seiner puren medizinischen Form aber fürchterlich schmeckte - also wurde nach immer neuen Gemischen gesucht um die Dosierung irgendwie erträglich und trinkbar zu machen. Und die Mischung, die dies dann endlich schaffte war die Beimengung von Gin. So hat bisher die Kombination Gin und Tonic schon eine ganze Menge Leben gerettet.
Die große Anzahl der konsumierten Mengen von den britischen Soldaten schaffte aber ein Problem - in Indien gab es nicht genügend Gin. Findige Unternehmer in Indien wollten also rasch ihren eigenen Gin für die vielen Abnehmer herstellen und vertreiben - aber einige der Zutaten wie sie in England oder Holland zur Herstellung verwendet wurden waren in Indien sehr teuer - also gab es immer wieder eigene Improvisationen und eine neue Art des Gin wurde geboren - etwas süßlicher dafür aber weniger vom weihnachtlichen Wacholder-Geschmack. Die exotischen Pflanzenbeigaben brachten einen schärferen und verblüffenden Indian Gin zu Tage.
Bulldog Gin ist ein Gin nach indischem Vorbild. Also ähnlich dem aber bereits nicht mehr erhältlichem Malacca von Tanqueray. 'In tasting Bulldog I get medium juniper, strong citrus, and a spicy grains of paradise finish. Describing the after effect on the finish is difficult; the closest comparison I can draw is to a baker's mix of cinnamon, cardamom, and black pepper' so eine Meinung aus dem Web.
Scheinbar haben sich die Macher von Bulldog Gin also sehr wohl etwas dabei gedacht und hier ein interessantes Produkt auf die Beine gestellt. Bulldog Gin gibt es als sehr jungen Gin im Moment nur in England, Frankreich und den USA. Hier aber sehr schnell expandierend. Außerdem lässt er sich hier auch für rund 20 Pfund online bestellen.
Webseite von Bulldog Gin