Immerhin schreiben wir das Jahr 2007. Jeder hat mittlerweile seine Musiksammlung digitalisiert und kopiert sie auf kleine weiße Geräte, um sie mobil immer mit dabei zu haben. Kleine weiße Stöpsel im Ohr überall sind ein untrügliches Zeugnis für den Fortschritt im Musikgenuss-Business - lange lange nach der Ära Walkman - wo noch analoge Bänder herumwurschtelten.
Das ist ja alles auch gut so. Aber wie sieht es aus, wenn man die digitalen Daten auch im Wohnbereich überall über Verstärker und Lautsprecher - und am besten noch in mehreren Räumen abspielen und/oder steuern möchte? Da ist dann bald Schluss mit lustig. Und wer sich vielleicht irgendwo was zusammen bastelt, der muss mit extrem hässlichen Gurken vorlieb nehmen. Jetzt könnte man ja noch einwerfen, dass B&O hier einiges geleistet hat. Stimmt auch - aber erstens wahnsinnig teuer und in Bezug auf ein digitales Musikarchiv - eventuell sogar noch der Möglichkeit TV aufzunehmen oder DVDs - abzuspielen ist es auch hier schon gar nicht mehr so einfach alles richtig zusammenzustellen.
Aber es gibt eine überraschend andere Lösung. Und zwar von Apple. Doch obwohl Apple hier in diesem Bereich mit iTunes, FrontRow, AppleTV, lüfterlosem Mac Mini und der Tatsache, vor kurzem aus der Marke Apple Computers einfach nur Apple Inc. zu machen einige vielversprechende Schritte gemacht hat, ist ein genialer Apple Media-PC im Moment immer noch nicht in Sicht. (Inzwischen gäbe es unserer Meinung nach eine ganz einfache und tolle Lösung auf Mac Mini Basis - siehe unten.)
Fassen wir einmal zusammen was ein idealer Media-PC heutzutage können sollte: einschalten und spielen, leise sein, auch ohne Fernseher funktionieren, nebst digitaler Musiksammlung auch DVDs und CDs abspielen können, Bildergalerien vorführen können, TV aufnehmen, möglichst ohne Kabelgewirr auskommen, nett anzusehen sein (wenn er nicht in einem Schrank verschwinden soll), fernbedienbar sein, ... - und alles noch dazu möglichst einfach und mit einem netten User-Interface - am besten in HDTV und scharfer Darstellung auf einem HD-Flachbildschirm. Nett wäre natürlich auch, wenn man auch im Internet surfen, E-Mails abrufen oder vielleicht ab und zu auch mal ein Spielchen wagen könnte.
Aber da gibt es eigentlich ein Gerät von Apple, welches auf den ersten Blick so gar nicht nach einem Media-PC aussieht: den iMac. In seiner jüngsten Auflage wurde aus dem weißen Bildschirm mit eingebautem Computer ein noch eleganterer Genosse in Aluminium und schwarzem Hochglanz-Glas-Screen. Sehr passend also zu so mancher Stereoanlage - vor allem, wenn sie möglicherweise nur noch aus einem (silbernen) Verstärker und einem iMac obendrauf besteht. Denn viel mehr ist dazu kaum noch notwendig. Der iMac kann schon fast alles. Und durch den Bildschirm kann man auch mal in der Musiksammlung stöbern und den richtigen Soundtrack - ganz ohne Fernseher einschalten - auswählen. Meiner Meinung nach ein absolutes Asset, womit so ein Computer auch von Nicht-Nerds bedient werden kann.
Durch die leise Arbeitsweise ist es gar kein Problem das ganze auch im Wohnzimmer stehen zu haben. Wenn der Rechner im Ruhemodus weilt reicht ein kurzer Tastendruck und schon erwacht er und ist wieder einsatzbereit. Alles sehr praktisch. Bisher ist er aber einfach nur eine nette Alternative zu einigen hässlichen Media-PC Versionen auf Windows-Basis. Andere Apple Produkte und eine tolle Software machen daraus das ideale Media-Center, welches fast keine Wünsche mehr offen lassen sollte.
Mit AirTunes wird aus dem iMac ein Multiroom Mediaerlebnis. Diese kleinen Erweiterungen zum Heim-WLAN schaffen nicht nur eine geniale Netzabdeckung um mit dem Laptop in wirklich jedem Winkel der Wohnung/im Haus online zu gehen, man kann daran auch überall Anlagen und Lautsprecher anschließen und so einfach im iTunes oder mittels AirFoil die Klänge überall hinverfrachten. Die kabellose Bluetooth-Tastatur und Mighty Mouse macht sich auch auf jedem Wohnzimmertisch gut und zeigt dem Besucher, dass man hier in einem fortschrittlichem Haushalt zuhause ist.
Der iMac hat schon alles eingebaut und kann einfach angeschlossen werden. Der Audioausgang ist sowohl analog wie auch digital und findet so an entsprechenden Verstärkern oder Aktiv-Boxen Anschluss in bester Qualität. Über den Mini-DVI Ausgang wird der Fernseher angeschlossen - hier kann man den Bildschirm entweder synchronisieren oder erweitern - je nach Bedarf und Anwendung. Mit Firewire kann man viele weiter schnelle Festplatten anschließen um so genügend Platz für Musik-, Photo- und Videosammlungen zu schaffen. USB 2.0 versteht sich von selbst - Kamera und WLAN ist bereits eingebaut - oder man verbindet sich via Ethernet mit einem bestehenden Netzwerk.
Die schönste Aufwertung bekommt dieses ultimative MediaCenter allerdings mit dem neuen iPod Touch, der ja auch mittels WLAN überall ins Netz gehen kann. Vor allem aber im eigenen WLAN - so etwas sollte schnell und vor allem im ganzen Haus (oder wo es halt installiert und aufgestellt ist) funktionieren - auch ohne direktem Blickkontakt mit dem Media Computer im Wohnzimmer. Das beste daran: auf dem Display des iPods kann man alle gerade gespielten Inhalte direkt sehen und steuern. Die neue Version von Remote Buddy macht nicht nur Apples kleine, weiße IR-Fernbedienung (im Lieferumfang eines iMac inbegriffen) zum Alleskönner, sondern verleiht auch der neuen Handheld-Generation Herrschaftsfähigkeiten. Der Hersteller IOsprit installiert hierfür einen kleinen Web-Server auf dem Wohnzimmer-Mac, der dann das Fernbedinungs-Interface im eingebauten Safari-Browser des mobilen Endgeräts zeigt. So kann man als Couch Potato nicht nur iTunes oder EyeTV via WLAN fernsteuern, der iPod touch (aber auch das iPhone) funktioniert sogar als Tastatur. Genauere Informationen (Videos, Sreens und genaue Erklärungen) findet ihr auf der Webpage von IOspirit. Eine wirklich höchst interessante Möglichkeit - und stylisch ist der iPod ganz nebenbei auch und kann es locker mit den designten Fernbedienungen von B&O aufnehmen. Dass man sie in Form eines Video-iPods auch mitnehmen könnte mag sich dann vielleicht mal als Vorteil - eventuell in Kinderhaushalten auch als Nachteil herausstellen.
So ein aufgemotztes System ist allerdings nicht ganz billig. Rechnen wir mal zusammen. iMac 20' rd. 1400€, Airport Extreme 180€ und (optional) Airport Express mit AirTunes 100€, für TV-Empfang eine Elgato EyeTV Lösung um rund 200€ und ein iPod Touch ab 299€ mit der Software Remote Buddy um 20€ (!!!!) - macht in Summe rund 2200€ (natürlich ohne Boxen, Verstärker, Kabel und so). Wenn man sich jetzt die unzähligen Möglichkeiten nochmals vor Augen führt und das tolle Design einrechnet - dazu noch der Tatsache einen eigenständigen State-of-the-Art Rechner zuhause zu haben - dann ist das eine ziemlich geniale Media-PC Lösung wie wir finden. Die Software für tolle Diashows, EyeTV mit super EPG und tvtv.de-Online-Programmübersicht mit einfachster Aufnahme-Programmierung sowie iTunes sind da schon alle inbegriffen. Und wenn ein Film einmal Längen hat, dann kann man so ganz nebenbei mit dem iPod Touch im Internet Zeitung lesen, sich ein anderes Programm online aussuchen, sich neuen Musiknachschub aus dem iTunes Store holen oder nebenher ein paar YouTube-Videos durchstöbern.
Doch es gäbe auch noch eine viel viel einfachere und kostengünstigere Lösung - und die Zutaten hätte Apple schon alle in seinem Programm und müssten nur noch in ein einziges stylisches Gerät gepackt werden: Den Mac iMedia - ein etwas adaptierter Mac Mini mit einem Display und dem Steuerwheel vom iPod auf der Vorderseite. Mit entsprechender Software könnte man so von eingelegten CDs und DVDs, Bildersammlungen im iPhoto und der Musiksammlung einfach alles bedienen. Und zwar bei Bedarf auch so, dass man nicht unbedingt auch den Fernseher dabei laufen lassen muss um die Inhalte zu steuen und die Maus in die Hand nehmen muss. So etwas könnte meiner Meinung nach locker für rund 900€ machbar sein. Damit bekommt man dann ein kleines feines Gerät, das alles kann und bei eingeschaltetem Fernseher dann auch zum Surfen, Spielen oder Video-Bearbeiten dient. Aber leider ist alles nur eine reine Fiktion - und die Entwickler von Apple schauen sicher nicht bei http://www.s44.at vorbei und lassen sich davon inspirieren.
Obiges 'iMac als Media-PC' Beispiel ist bereits erhältlich und kann man so jederzeit umsetzen. Die Lautsprecher auf den Bildern sind übrigens von TKE