1 Pot - 4 Blogger. Daraus wurde die #OnePotChallenge. Und wir haben diesen Topf auch gleich so richtig ausgereizt! Wenn euch gefällt, was wir geschmurgelt haben, dann schreibt doch bitte unten ein Kommentar oder gebt uns ein Like auf unserer Simply4Friends Facebook Seite!
Man kann, aber man muss nicht. Wie vieles im Leben. Aber wenn man was Besonderes machen möchte und dafür nur einen (feuerfesten) Topf hat, dann bieten sich viele Schmurgelgerichte an. Alles in einen Topf schmeißen und für gewöhnlich mit viel Flüssigkeit für mehrere Stunden vor sich hin köcheln lassen. Klingt einfach - und ist es meist auch, vorausgesetzt, man kennt und hat die richtigen Zutaten und Mengenangaben. Aber nun zum Kern der Sache und was es mit der #OnePotChallenge auf sich hat ...
Vergangene Woche erreichte mich eine Botschaft vom DesignerOutlet in Parndorf (anlässlich der Home Sweet Home Wochen), ob ich nicht gemeinsam mit 3 anderen Foodbloggern an der #OnePotChallenge mitmachen möchte. Dazu würde mir ein Le Creuset Topf zugeschickt, in dem ich dann 1 Rezept zubereite und veröffentliche. Das Rezept, welches die meisten LIKES und SHARES bekommt, gewinnt die Challenge. Nun ist das so eine Sache mit solchen Challenges. Einerseits reizen sie mich und motivieren mich auch wieder, etwas Neues auszuprobieren - andererseits ist es meist (und im Moment gerade besonders) schwierig, so einen Challenge mit dem zur Verfügung stehendem Frei-Zeitbudget unterzubringen - denn es gibt ja auch einen Deadline, bis zu der das Rezept online sein muss.
Jetzt hätte ich es mir natürlich leicht machen können. Immerhin ist Pudding oder Milchreis auch ein OnePot-Gericht. Bisschen rühren, Foto, Zutaten halten sich im überschaubaren Bereich und fertig! Aber ganz so einfach wollte ich es dann doch nicht geben. Also habe ich ein wenig gegrübelt und mir überlegt, was ausgefallen und vielleicht dennoch machbar ist. Und so bin ich auf das Cassoulet gekommen - im Nachhinein betrachtet eine falsche Einschätzung - aber ich dachte, dass vieles davon über Nacht alleine im Ofen vor sich hin köchelt. Was großteils auch stimmt. Aber mit mehreren Töpfen würde es dann doch leichter gehen - da man ein paar Dinge gleichzeitig zubereiten könnte. Aber genau das ist ja bei einer #OnePotChallenge nicht angesagt.
Wer dieses Rezept nachkochen will (und dazu auch nur einen Topf verwendet oder eben nur zur Verfügung hat), der sollte sich auf mehrere Tage Kochzeremoniell einstellen. Freilich gibt es auch die eine oder andere Abkürzung. Das Entenconfit kann man zum Beispiel schon vorbereitet haben (wie es ja anno dazumal in vielen französischen Haushalten üblich war) - und für das Wassern der Bohnen können natürlich auch andere Gefäße verwendet werden.
Das braucht ihr (und schon alleine das Zusammentragen ist nicht einfach und braucht - in meinem Fall zumindest - einen Küchenhelfer):
Für das Entenconfit:
4 Entenkeulen, Salz, Pfeffer, 50gr frischer Ingwer, 2 TL Koriandersaat, 1TL Pimentkörner, 4-5 Kapseln Sternanis, 4 leicht angedrückte Kardamonkapseln, 500gr Gänseschmalz, 250gr Schweineschmalz
Für die Bohnen:
500gr weiße Bohnen (über nacht in Wasser eingeweicht und abgegossen), 300gr Schweinebauch (über Nacht in Wasser eingelegt), 1 Zwiebel mit Nelken gespickt, 2 geschälte Karotten, 2 Tomaten (geschält, entkernt und zerkleinert), 1 Bouquet garni (Suppengemüse zu einem Bündel mit einem Naturgarn gebunden), 2 gepresste Knoblauchzehen
Für das Fleisch:
1 Esslöffel Gänseschmalz, 300gr Lammschulter ohne Knochen, 1 große gehackte Zwiebel, 2 gehackte Knoblauchzehen, 2 Tomaten (geschält, entkernt und zerkleinert), Salz und frisch gemahlenen Pfeffer, 1 kleines Bouquet garni (siehe weiter oben), 1 dicke Bratwurst (vom Schwein), 1 Knoblauchwurst, Schweineschmalz zum Anbraten, 150gr getrocknete Brotkrumen (dicker als Semmelbrösel aber viel kleiner als Semmelwürfel)
Zuerst das Entenconfit zubereiten. Das dauert rund 5 Stunden! Dazu die Entenkeulen waschen, trocknen und auf beiden Seiten gut Salzen und Pfeffern. Im Topf das Gänseschmalz und das Schweineschmalz schmelzen und die Keulen dann vorsichtig in das flüssige Fett legen (sollten komplett untergetaucht sein). Den Ingwer in Scheiben schneiden und mit den Gewürzen mit ins Fett geben und schön verteilen. Das Backrohr auf 120°C stellen (Ober-Unterhitze) und darin zugedeckt für 5 Stunden köcheln lassen. Anschließend die Keulen aus dem Fett geben und gut abtropfen lassen. Das Fett bis auf wenig davon (damit kann man gleich später das Fleisch anbraten) aus dem Topfgeben und die Keulen mit der Haut nach oben hinein legen. Im Rohr unter dem Griller für 10-15 Minuten knusprig grillen (nicht verbrennen lassen!). Anschließend auskühlen lassen und im Kühlschrank aufbewahren.
Die Bratwurst in dicke Scheiben schneiden und im Schweineschmalz (oder Gänseschmalz vom Confit) kurz anbraten. Dann auch noch die Knoblauchwurst in dicke Stücke schneiden und kurz im heißen Öl wenden. Anschließend ebenfalls kühl lagern bis die Bohnen und der Rest fertig sind.
Die Bohnen mit den Bohnenzutaten und 1,5 Liter Wasser in den Topf geben und darin für 60-90 Minuten weich kochen lassen. Im Anschluss die Flüssigkeit abgießen (aber NICHT WEGSCHÜTTEN!), das Gemüse entfernen (wer es gerne etwas gemüsiger hat, der kann die Karotte noch in kleine Stücke schneiden und im Anschluss mit dem Lammfleisch köcheln lassen) und die Bohnen aus dem Topf geben und zur Seite stellen. Den gekochten Bauch in große Stücke schneiden und zur wartenden Bratwurst geben.
Den Topf säubern (hier wäre man mit 2 Töpfen deutlich schneller unterwegs!) Das Lammfleisch vom Fett befreien und in (nicht zu kleine) Stücke zerteilen und langsam im heißen Fett anbraten. Die Zwiebel klein schneiden und gehackten Knoblauch zum Fleisch geben und leicht anrösten. Dann soviel Bohnenflüssigkeit zugießen, damit alles gerade bedeckt ist. Alle anderen Zutaten noch hinzu geben und zugedeckt für 1/12 Stunden vor sich hin köcheln lassen.
In der Zwischenzeit das Fleisch von den Entenkeulen geben und in möglichst große Stücke zerteilen. Nach der Garzeit vom Fleisch den Topf vom Feuer nehmen und die Bohnen dazu rühren. Auch die in große Stücke geschnittenen Würste und den Schweinebauch hinzugeben. Von der Bohnenflüssigkeit nun soviel in den Topf gießen, dass der Inhalt nicht zu wässerig/flüssig wird - aber dennoch sollte alles schön saftig sein und genügend Flüssigkeit da sein, die dann im letzten Backvorgang von den Brotkrümel aufgesaugt werden kann. Jetzt ist der beste Moment mit Salz und frischem Pfeffer alles zu würzen. Da die Entenstücke sehr weich sind, sollten sie auch wirklich erst ganz am Ende (nach dem Abschmecken mit Salz und Pfeffer) unter die Bohnen gerührt werden. Dann alles dünn mit den Brösel bestreuen und ohne Deckel im Backrohr bei 180°C backen. Alle 15 Minuten wird mit einem Kochlöffel die Kruste 'gebrochen' und leicht unter die Masse gerührt. Dann wieder dünn mit den Krümel bestreuen und weiter backen. Diesen Vorgang 5-7mal wiederholen (je nach Anteil der Flüssigkeit, damit es am Ende nicht zu trocken wird!). Die letzte Schicht schön bräunen lassen (man kann nun auch noch ein paar Butterflocken darüber streuen) und dann im Topf mit etwas frischer gehackter Petersilie und frischem Brot direkt am Tisch servieren.
So einfach geht das! Perfekt natürlich in der kälteren Jahreszeit - aber einmal eine feine Alternative zu Gulasch und anderen Schmorgerichten. Und für Momente und Gäste, die einem dieser Aufwand wert sind! Auch mir hat es Spaß gemacht und gestern wurde alles in launiger Runde verspeist. Auch, wenn ich ehrlicherweise gesagt den Aufwand komplett unterschätzt habe. Aber so ist das nun mal mit diesen französischen Gerichten. Da denkt man sich nichts böses und wird dann von der Anzahl der Arbeitsschritte komplett überrascht. Aber wie so oft. Wenn man so ein Gericht öfters macht, dann ist vieles davon auch Routine und Zeit. Und wir haben für unser nächstes Cassoulet immerhin schon das Confit fertig - das spart schon mal rund 5 Stunden!
Wen es interessiert, was die anderen so gemacht haben: Hier findet ihr die Karottentarte von Alexandra, das Rote Hühnchen-Curry von Kevin und das Rotweinhuhn von DonGusto.
Was jetzt noch bleibt und die Challenge zur richtigen Challenge macht:
Alle unsere Leser müssen unser Rezept liken (zum Beispiel auf Facebook), teilen und kommentieren - die mit den meisten Interaktionen gewinnen das Rennen. Also ran an die Tasten!
1 Kommentar
Wolfi aus der Warmen Küche
Das sieht einfach nur herrlich aus...!
Chapeau - der Aufwand ist aber auch nicht "ohne"... Ich hätte gern gekostet vom Ergebnis, sicher ein kleines Geschmacksknospenfeuerwerk! 😊
Viel Glück bei der Challenge, ich drück die Daumen! 😉