Boot für die Welt

Veröffentlicht am 30. Juni 2004 von Roman
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Alle Mann an Sonnendeck:
Ein englischer Club vermietet YACHTEN nach Rabattmarkensystem

Viele von uns kennen das Problem: Die Yacht liegt 50 Wochen im Jahr unbenutzt im Hafen von Saint-Tropez und verschlingt dabei mehr Unterhalt als Ivana Trump - vom astronomischen Wertverlust ganz zu schweigen. Lohnt sich das alles wirklich für höchstens 14 Tage Sonne, Spaß und Sex auf offener See? Unter uns gesagt: natürlich nicht. Weil auch Multimillionäre in Krisenzeiten ein bisschen sparen müssen, gibt es jetzt den Boatclub. Er sitzt im englischen Dorset und operiert weltweit.
http://www.boatclub.co.uk

Wer im Boatclub Mitglied wird, kann die sieben Meere unsicher machen, ohne seinen Kontostand zu gefährden. Der Club funktioniert nach dem Rabattmarkensystem: Man kauft bei den freundlichen Briten Punkte, 100 kosten 15000 Pfund. Für diese Punkte kann man dann überall auf der Welt die tollsten Boote mieten. Eine schnittige Seahawk Sunseeker ist zum Beispiel je nach Saison und Nachfrage für 35 bis 91 Punkte am Tag zu haben, für eine Old-School-Segelyacht muss man um die 40 Punkte aufbringen. Der Kapitän ist inklusive, Augenklappe und Papagei extra. Nach oben und unten sind die Möglichkeiten fast unbegrenzt - der Boatclub kann pünktlich zum Formel-1-Rennen in Monte Carlo 50-Meter-Cruiser für feuchtfröhliche Partys organisieren, bietet aber auch motorisierte Schlauchboote an, wenn die Punkte etwas knapper werden - dann geht es schon für fünf am Tag aufs Wasser.

'Die wenigsten Yachtbesitzer haben die Zeit, ihre Boote richtig zu nutzen, obwohl das alles immense Kosten verursacht', sagt Geschäftsführer Tim Malpas. 'Unser Punktesystem garantiert optimale Flexibilität. Wir kümmern uns auch um Flüge und Hotelbuchungen. Und im Gegensatz zu herkömmlichen Charterunternehmen gibt es bei uns keine versteckten Nebenkosten.' Die Klientel reicht vom Vorstandsvorsitzenden bis zum Rockstar, die Mitgliederzahl hält sich jedoch noch im überschaubaren Rahmen. Für den Frühling haben sich laut Malpas bereits Firmen angekündigt, die den Service für Geschäftsfahrten in Anspruch nehmen wollen.

Richtig billig ist das Männerspielzeug Boot zwar so immer noch nicht, aber immerhin muss man nicht länger ein halbes Dutzend Nullen auf dem Bankauszug haben, um für ein paar Tage wie ein echter Player die Costa Smeralda entlangzuschippern. Mit dem Boatclub lässt sich übrigens auch hervorragend schummeln: Wer will, kann seine Liebste auf eine glamouröse Segeltour einladen und wie Tony Curtis in Manche mögen's heiß so tun, als wäre er der Chef an Bord. 'Wir können ihnen jedes Mal die gleiche Yacht besorgen, ohne es irgendwem zu verraten', verrät Tim Malpas, 'wir sind da sehr diskret!'
(Quelle: GQ)

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