Die iPhone App hat nun auch einen großen Bruder: Jetzt gibt es sie auch für das iPad (und bald auch für Andoid)
Das iPad und das iPhone haben unsere Art und Weise revolutioniert (wird heute bei dem großen Angebot an SmartPhones und Tablet-PCs gerne vergessen), wie wir Anwendungen und Services heute nutzen und bedienen wollen. Bequem mit den Fingern drauf tippen, schieben und ziehen. Intuitiv und reaktiv. Und auch die liebevolle Umsetzung von sogenannten Apps haben sich mit dieser Entwicklung stark zum guten Verbessert. So editiert man heute Bilder, macht Blogbeiträge, schreibt Notizen, zeichnet und surft völlig selbstverständlich immer und überall.
Und dennoch ist bei manchen Bereichen und eingeführten Services noch eine Menge Aufholbedarf. Wie beispielsweise beim Online-Banking. Hier sind ja oft schon die Webportale so nüchtern und unübersichtlich gestaltet, dass man meint sich in einem Excel-Sheet herumzutreiben. Scheinbar meinen die Macher, wenn es um Zahlen und ums zahlen geht, dann darf es nicht auch schick und freundlich aussehen - sondern muss nüchtern und langweilig sein. Und das, obwohl man meist viel Geld in die Behübschung von Bankfilialen steckt. Eine kleine Verbesserung haben dann die Apps der diversen Banken mit sich gebracht. Da sie meist zuerst auf Smart-Phones landeten, wurde zumindest auf die kleinen Bildschirme Rücksicht genommen - aber dennoch hat man die Designer wohl zuhause gelassen und die Entwicklung mehr den technischen Abteilungen überlassen. Unbeholfene und bunte Icons sind meist das beste, was so manche App zu bieten hat - auch, wenn die Funktionen recht passabel sind und so Banking mobil gemacht haben, hier wurde nur das Notwendigste bedient. Anders damals auch schon die App der easybank - die mit einem Wheel eine komplett neue Bedienung fürs Konto mit sich brachte und auch Spaß in der Bedienung machte. Oder die verwandte BAWAG PSK App - die dann auch zugleich als Fernbedienung fürs Konto positioniert wurde.
Immerhin hat die ERSTE Bank darauf recht rasch reagiert und mit dem Impulssparen auch gleich mal das Bedienungsrad von der easybank kopiert. Im übrigen scheint die ERSTE Bank recht gut auf Beobachtungskurs bei den Neuerungen der easybank (ist ja eine reine Onlinebank und konzentriert sich daher auch auf diese Aufgabe) zu sein. Daher gibt es auch seit kurzem die QuickCheck App im iTunes Store, wo man zwar nichts überweisen kann, dafür aber schnell einmal sein Konto checken kann (was mit der easybank App auch ganz einfach geht und auch noch gut - wie ein Tresor - aussieht). Als eigene App speichert sie daher auch die Zugangsdaten und man muss sich nicht immer einloggen. Ich finde es dennoch ein wenig bedenklich, dass mein Pin und Zugangscode in einer App direkt gespeichert ist.
Die vielen positiven Reaktionen zeigen, dass die Leute da draußen scheinbar so nette und teils auch spielerische (Gamification liegt ja im Trend) gerne annehmen und damit oft langweilige Serviceleistungen (Überweisungen, Kontocheck, ...) einfach mehr Spaß machen können. Und so hätte die easybank ihre App auch ganz einfach nur auf iPads und Tablett-PCs hochskalieren können. Was sie aber nicht gemacht hat. Einige haben sich darüber aufgeregt, dass es immer noch keine App speziell für iPads gibt - jetzt wo aber die neue iPad App im Store gelandet ist, kann man wohl gut verstehen, warum es etwas länger gedauert hat. Die easybank hat nicht nur die bekannten Funktionen sauber auf die größeren Bildschirme angepasst, sondern auch noch ein paar nette Zusatzfeatures mit hinein gepackt. So begrüßt einem gleich eine Art Schreitisch, auf dem ein Notizbuch und Taschenrechner positioniert ist. Und diese sind nicht nur reine Deko sondern haben auch eine volle Funktionalität. Nett, wenn man sich also Notizen wie Kontonummern, Termine und ähnliches einfach in der App direkt merken oder auch gleich ein paar Überweisungen bequem zusammenrechnen kann (einen Rechner gibt es standardmäßig ja nicht auf dem iPad und so müsste man sich eine solche App separat aus dem Store laden. Der integrierte Rechner beherrscht zwar nur die Grundfunktionen - dafür hat er aber auch noch einen Kontrollstreifen. Das Beste daran ist, dass man diesen auch abreißen kann und als Notiz ins Notizbuch legen kann. Auch Dinge und Zettel (Überweisungen, Visitenkarten, ...) können fotografiert (gescannt) werden und in diesem Notizbuch für später aufbewahrt werden. Sehr gelungen. Neben diesen cleveren Zusatzfeatures (gut gemachte Apps kosten da gleich mal 5 - 10 Euro - und die hier integrierten Apps sind wirklich gut gemacht) hat man aber auch noch die Möglichkeit den Schreibtisch individuell zu gestalten. Unterschiedliche Hintergrüne und sogar Rechner und Notizbücher kann man auswählen. Und weil auf vielen Schreibtischen auch gerne man das Bild von der Familie oder dem Nachwuchs steht, hat man auch daran gedacht und eine entsprechende Möglichkeit dafür geschaffen! Wem der Schreibtisch zu verspielt ist (soll es ja auch geben) - der kann ihn auch einfach ausblenden. Fazit: Sehr nett, durchdacht und gelungen. Das Warten hat sich also gelohnt und ich finde, dass es eine Benchmark für alle anderen Banking-Apps ist. Und ein toller (gratis) Service zu einem komplett gratis Konto (inklusive Bankomat- und Kreditkarte)!
Die App ist übrigens recht baugleich mit der BAWAG PSK Version - die nun auch erhältlich ist. Nur die Anpassungen, Look und Feel sind hier anders gestaltet. Ansonsten nutzt man hier scheinbar Synergien mit dem Know-how der Online-Banking Tochter. Auch eine Umsetzung für Android ist wohl geplant - aber noch nicht verfügbar.
Post-its in unterschiedlichen Farben und Schriften kann man genauso erstellen, wie auch beschnittene Fotos (von Erlagscheinen zum Beispiel, QR-Codes, ...) - oder aber man nimmt den Kontrollabschnitt einer Rechnung und 'klebt' ihn ebenfalls für später in das Notizbuch. Jede Nachricht kann einzeln gelöscht - oder auch ganze Seiten verworfen werden (wenn man mal wieder etwas Ordnung schaffen will). Leider ist die Oberfläche nicht auch mit einem Securecode gesperrt - so könnte man hier auch ein wenig sensiblere Daten notieren und vor fremden Blicken schützen.