Stelzenabsturz

So ist das, wenn Roman etwas kocht und zubereitet. Ganz anders als Richard, der sich immer peinlichst genau an Rezepte und Vorgaben hält – und damit auch meist sehr gut fährt. Seine Sachen werden immer perfekt, allerdings gibt es sie viel zu selten. Wahrscheinlich, weil es auch immer so aufwändig ist. Bei mir geht es ja meist immer nach Gefühl. So weiß ich, dass Richards perfekte Stelzen vor dem eigentlichen Grillvorgang über Nacht in einem Sud eingelegt waren. Okay - soweit so gut. Nur was machen, wenn man abends schon verplant ist (Pralinenworkshop) und die Stelzen noch in Tiefkühler liegen, man aber kaum Zeit hat, das vorzubereiten?

Richard meint auf so ein Szenario: das geht nicht. Ich wäre aber nicht Roman, wenn ich es nicht trotzdem versuchen würde. Also schnell einen Topf mit Wasser gefüllt, Pökelsalz und Gewürze hinzu und dann rasch zum Kochen gebracht. Die tiefgekühlten Stelzen hineingelegt und ins Rohr bei 110°C geschoben und ab zum Abendtermin. Davor haben ich noch den Timer auf 2 Stunden programmiert (immerhin sind die Stelzen ja noch gefroren und müssen erst auftauen). Dummerweise hat das mit dem Timer nicht funktioniert und so haben die Stelzen schön vor sich hin geköchelt, bis wir nach unserem Abendtermin etliche Stunden später wieder daheim angekommen sind.

Okay, kann man nichts machen. Immerhin ist nicht übergekocht. Also das Rohr ausgeschaltet und den Rest der Zeit die Stelzen im Sud belassen. Gut durch mussten sie ja nun schon gewesen sein. Aber halt noch ohne Farbe und Knusperkruste. Heute kamen sie dann noch auf den Drehspieß und durften es sich 1 1/2 Stunden unter dem Grill bequem machen. Dumm nur, dass sie schon so durch waren. Deswegen ist eine vom Knochen gefallen und abgestürzt. In Summe hat es aber doch so halbwegs funktioniert. Und geschmeckt haben sie auch allen. Geht also doch auch mit etwas Improvisation. Und es muss ja nicht immer alles perfekt sein 😉

Oder besser gesagt: Schwein gehabt!