Lunzersee & Lurgbauer

Veröffentlicht am 31. August 2016 von Roman
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Unser Urlaub führt uns weiter ein paar Tage ins Mariazell Land. Nach einer circa 2-stündigen Autofahrt kommt man hier an diesem schönen Fleckerl Österreich an. Kaum zu glauben, wie nah es doch an Wien ist - allerdings fühlt sich die Fahrerei ein wenig mühsam an, weil man über lange Zeit auf kurvigen Strecken unterwegs ist. Wir hatten ja schon auch mal Tagesausflüge hier her überlegt, aber ich glaube, dass mir mehr als 4 Stunden Autofahrt in Summe doch zuviel wird für eine Wandertour. Na mal sehen. Schön ist es hier auf jeden Fall. Und wir sind schon rechtzeitig aus Wien weggefahren, damit sich auch noch eine gemütliche Wanderung rund um den Lunzersee auszahlt. Mittags gingen wir los und da passt es, dass einem ein Gutteil durch sehr bewaldetes Gebiet führt. Und es gibt ausreichend Wasser überall. Sogar eine Abkühlung für Ivy im See geht sich dabei aus. Nach einer kurzen Brettjause geht es dann weiter auf den Maiszinken. Die Beschriftung der Route ist aber leider mangelhaft und so vergehen wir uns ein paar Mal und schaffen so nicht mehr den Panoramakogel. Aber wir müssen ja auch nicht übertreiben und gehen wieder gemütlich zurück am See entlang. Insgesamt eine Route mit etwa 3 Stunden und ausgiebig Bewegung für unsere Maus.

Weiter geht es Richtung Mariazell, wo unweit davon der Lurgbauer beheimatet ist. Dieser Bauernhof hat sich auf die Rinderzucht von Black Angus spezialisiert - wo allerdings nichts davon in den Verkauf kommt, sondern alles der eigenen Verarbeitung und dem anschließenden Servieren im kleinen eigenen Lokal am Hof vorbehalten ist. Ab und an kann man vielleicht eine eigene Salami mitnehmen - aber selbst bei dieser ist im Moment nichts als Vorrat vorhanden. Wer nun meint, dass man hier nur Steaks auf der Speisekarte findet, irrt. Denn was würde mit dem Rest der Rinder passieren. Also verarbeitet man eben nach dem Motto "From Nose To Tail" einfach alles und wechselt entsprechend den Gegebenheiten eben die Speisekarte. Wir essen uns einmal durch alles durch, starten bei der Suppe, gehen weiter übers Carpaccio und Roastbeef, Spezialgericht von heute sind die Rindsrouladen, die Richard nimmt während ich ein Rinder Cordon-Bleu verzwicke - nicht schlecht und noch nie in dieser Variante vom Rind probiert. Zum Abschluss gibt es noch die Lurgbauer-Schnitte, für die man angeblich hier her anreist.

Unser kulinarisches Fazit vom ersten Tag: Sehr gute Küche und das Konzept und die Lage vom Burgbauer sind einfach Top und beneidenswert rund. Alles aus einer Hand und die totale Kontrolle über jeden einzelnen kulinarischen Schritt (inklusive der Aufzucht, Schlacht und Verarbeitung) sind einfach 1A und bekommt man so nicht sehr oft geboten. Die Fleischqualität ist perfekt. Bei der Suppe (auch die ist hier sehr beliebt) könnte man sich allerdings noch einen Löffel vom Plachutta abschauen und auch auf der Süßigkeitenfront würde noch mehr drin sein. Was aber keinesfalls bedeuten soll, dass diese schlecht waren. Und auf keinen Fall ein Grund, warum man nicht hier her kommen sollte.

Was uns wunderte: Bei der Reservierung und einem Tisch mit anderen Gästen haben wir wahrgenommen, dass es auch ein Bedürfnis nach einem vegetarischen Menü gäbe. Was ansich ja nichts verwerfliches ist. Ich frage mich nur, warum man dann genau hier absteigt und essen geht, wo doch genau hier der eigentliche Sinn der Nahrung und Speisen bei perfekter und idyllischer Aufzucht der Rinder gegeben ist. Und die Männer kommen sicher nicht alleine wegen der Steaks, da man diese ja nur bei Verfügbarkeit und auf Vorbestellung bekommen kann. Aber so sind's halt die Frauerln. Immer eine Extrawurst haben wollen (wenn auch eine vegetarische oder im Idealfall vegane wahrscheinlich) - vielleicht nich mit einem gesunden (und geschmacksbefreiten) Mousse aus Mandelmilch. Bäh! Da kann man ja gleich im 6-9. Bezirk bleiben, wo es genügend darauf spezialisierte Lokale gibt. Die wir wiederum nach Möglichkeit meiden.


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