Jedem Bezirk sein Honig

Veröffentlicht am 19. April 2018 von Roman
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Es ist ja spannend zu hören, dass es in Wien Honig gibt. Bei näherem Nachfragen und Diskutieren mit (Hobby-)Imkern wird einem aber rasch klar, dass es in der Stadt meist mehr Blumen und Blüher gibt, als oft am Land. Wenn das auch in diversen Zeiten nicht gilt, dann aber doch, wenn man über den Jahresdurchschnitt das Ganze betrachtet. Denn in der Landwirtschaft kommt es auf Feldern oft zu einer großen, gleichzeitigen Blüte. In dieser kommen die Bienen wahrscheinlich gar nicht nach, den vielen Blütenstaub einzusammeln. Danach ist aber oft wieder eine längere Ebbe angesagt. Und man hört ja nicht selten von verhungernden Bienen. In der Stadt gibt es solche enormen Spitzenzeiten eher weniger, dafür aber das ganze (warme) Jahr über Blumenbeete in Parks, auf Dachterrassen oder von Stadtgartenamt ausgesetzt. Und so befinden sich auf vielen öffentlichen Gebäuden (zum Beispiel die Staatsoper, die Museen in der Stadt, ...) Bienenstöcke, die täglich ausfliegen, um die Blüten anzusteuern.

Interessant ist es auch, dass man in dem so produziertem Honig oft weniger Schadstoffe vorfindet, als am Land, welches da durch Düngung und Pestizide meist von unliebsamen Insekten (und die Bienen leiden darunter natürlich auch) befreit wird. Schade und paradox. Die Wiener Bezirksimkerei hat aus jedem Bezirk Honig - sogar in Bio (wie immer man das bei Honig genau feststellt?). Auch das Design hat sich nun endlich verbessert (früher waren die Etiketten ja fürchterlich). Wäre interessant, ob sie sich auch mehr oder weniger deutlich im Geschmack voneinander unterscheiden?

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