Der Sommerhut

Veröffentlicht am 30. Juni 2004 von Roman
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Warum ein Hut nur in Sommerhut sein kann (und ein Sommerhut nur ein Sommerhut)?

Es gab Zeiten, da konnte ein Mann das Haus nicht ohne Hut verlassen. Er war Pflicht, ein Alltag gewordenes Zeichen der Gottesfurcht. Bis er im Lauf des 20. Jahrhunderts verschwand, zusammen mit der Demut der Menschen. Wenn er heute wieder auftaucht, dann nicht mit Demut, sondern mit aufgesetzter Pose. 'Alle mal hersehen, ich bin Künstler!' Nein, im 21. Jahrhundert gibt es nur noch zwei Gründe, einen Hut zu tragen. Einen akzeptablen: Man hat ihn, wie Udo Lindenberg, längst zu einer Art Körperteil gemacht (Schicksal); und einen zwingenden: heftiger Sonnenschein (Glück). Hier gilt dieselbe Regel wie bei der Sonnenbrille: Nie, nie, nie in geschlossenen Räumen. Im Freien aber macht einen der Sommerhut interessant, gemäß George Bernard Shaw, der selbst Hutträger war und immer für ein Zitat gut ist: 'Das unbekannteste Land liegt unterm Hut.'
(Quelle: GQ)

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