Das neue Windows Phone 7. Ein erster Eindruck.

Veröffentlicht am 19. Oktober 2010 von Roman
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Letzte Woche konnte ich noch vor dem offiziellen Verkaufsstart das neue Windows Phone 7 von Samsung in Händen halten. Als eingefleischter iPhone Nutzer der ersten Stunde habe ich mir ein Quickurteil von dem neuen Konkurrenten am Markt gemacht, der es sicher nicht einfach haben wird, die Gunst der Käufer zu erlangen. Oder doch?

Das Gerät, welches ich in Händen hielt war von Samsung. Ob es sich dabei allerdings um das Samsung Omnia 7 handelte kann ich leider nicht mehr sagen, da es auf der Webseite doch anders aussieht. Möglicherweise war es aber auch nur ein Prototyp. Dabei ist mir aufgefallen, dass dieses Telefon um einiges länger wirkte als ein iPhone. Und auch das Plastik und die hinten leicht abgeschrägten Kanten vermittelten keinen so soliden Eindruck wie das iPhone 4 sondern fühlte sich eher noch wie dessen Vorgänger in der Hand an.

Spannend war aber vor allen das neue Betriebssystem. Und hier muss ich sagen, dass mich vor allem die Aufgeräumtheit und der neue Zugang fasziniert hat. Microsoft hat hier scheinbar Mut bewiesen und nicht einen weiteren Clon vom iOS mit den typischen App-Buttons imitiert. Und das muss man ihnen hoch anrechnen. Im Grunde kommt es sogar sehr designorientiert und grafisch daher. Große und klare Schriften und kantige Felder, die mich eher an die ersten stylischen Bang und Olufsen Fernbedienungen erinnert - nur um einiges farbenfroher.

So lässt sich der Startscreen in 2 Richtungen scrollen - nach unten und zur Seite. Das geht im Grunde recht intuitiv, auch, wenn ich mich in der kurzen Zeit nicht besonders zurecht gefunden habe, wo nun welche Funktion versteckt sei. Durch das individuelle Anpassen der Startscreens wird es wohl auch nicht so einfach für jemand fremden sein, das Telefon schnell und einfach zu bedienen. Was ja aber auch nur in den seltensten Fällen wirklich notwendig ist.

Etwas verwirrt haben mich (als iPhone User) die unterschiedlichen Drücker am Boden des Telefons. Wo genau der Unterschied zwischen der 'Pfeil nach links'-Taste und der 'Windows'-Taste lag, hat sich mir nicht sofort erschlossen. Die beiden ersten Tests waren sowohl die Bilder als auch die Adressenfunktion. Erstere funktionierte einwandfrei und so, wie man es sich erwarten kann (kein Vergleich zu so manchen Nokia oder HTC Boliden, wo die Bedienung meist nur für eingefleischte Heavyuser verständlich scheint - und selbst diese bringen die oft nicht auf Anhieb zusammen. Auch das Scrollen durch die Kontakte ging sehr zügig voran. Eine schnelle Scrollfunktion nach Buchstaben habe ich aber vermisst. Dazu musste man den umständlichen Weg über die Suche nach Alphabet einschlagen. Ob das Telefon generell eine Suche über alle Bereiche hat wie beim iPhone, konnte ich nicht entdecken.

Sicher ein Vorteil des Microsoft Konzeptes ist die laufende Aktualisierung von diversen online Inhalten. Zum Beispiel tauchen bei den Adressen auch gleich die verlinkten Facebook Nachrichten auf, oder auf der Startseite die neuesten Bilder oder Meldungen aus den sozialen Netzwerken. Das macht Spaß und gibt einen recht individuellen Eindruck. Ebenso nett ist die Musikfunktion mit Covern und guter Darstellung.

Damit hat Microsoft nach einigen Misserfolgen doch einen guten Wurf gelandet und schafft es möglicherweise in diesem heiß umkämpften Markt noch etwas mehr Dynamik zu bekommen. Noch dazu, wo einige österreichische Mobilfunkbetreiber das neue Telefon am dem 21. Oktober gehörig vorantreiben wollen. A1 verloste (bis morgen geht die Aktion noch) zum Beispiel unter allen Vorbestellern 100 Xbox Spielekonsolen dazu.

Ein paar negative Eigenschaften gibt es aber auch zu berichten. Neben der Haptik, die mir nicht gefiel, hat das Gerät obwohl es doch einige Zeit nach den ersten iPhones auf dem Markt kam, kein Copy&Paste und auch kein Multitasking für Apps. Und auch bei den Apps sieht es im Moment noch recht schlecht aus. Nur gerade 100 sollen zu Startbeginn verfügbar sein. Da bieten die anderen Plattformen doch deutlich mehr. Hier wird es spannend, wie sich dieser Anteil weiter entwickeln wird können. Außerdem fehlt auch noch eine YouTube Funktion.

Man sollte sich also das Gerät vor einem Kauf sehr genau ansehen und abwägen, ob es das richtige ist schon jetzt auf den Zug aufzuspringen. Sicher hat man zu Beginn einen Hingucker in den Händen - der aber wohl kaum so viel Spaß macht und so vielseitig ist wie ein iPhone oder ein Android Ableger.


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